Eine zuverlässige Trinkwasserversorgung ist bei einem Blackout und bei Naturkatastrophen nicht garantiert. Wer ausreichend vorsorgt und die Maßnahmen zur Trinkwasseraufbereitung kennt, hat im Krisenfall überlebenswichtiges Wasser zur Verfügung.

Unterbrochene Trinkwasserversorgung: Stromausfall und andere Krisenfälle

Die Wasserversorgung kann bei einem Stromausfall unterbrochen sein. Der Grund: Elektrisch betriebene Wasserpumpen eines mehrstöckigen Hauses pumpen bei einem – auch durch Naturkatastrophen verursachten – Stromausfall kein Wasser nach oben. In dieser Zeit kann kein Trinkwasser aus dem Wasserhahn entnommen werden. Es folgt die Verknappung der überlebenswichtigen Ressource Wasser.

Auch Krisenfälle wie Brände oder Hochwasser erschweren den Zugang zu sauberem Trinkwasser, wenn Wasser durch Verunreinigungen kontaminiert ist.

Methode #1 zur Trinkwasserversorgung: Ein ausreichender Vorrat

Wasser ist eine überlebenswichtige Ressource. Für den Notfall ist es daher ratsam, vorab einen ausreichenden Vorrat an Trinkwasser anzulegen. So haben Sie im Notfall Zugang zu Wasser.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt einen Notvorrat von über 2 Liter Wasser pro Person pro Tag. Dieser sollte für 14 Tage ausgelegt werden und als Trinkwasservorrat dienen. Für die Zubereitung von Lebensmitteln aus dem Lebensmittelvorrat oder für die tägliche Hygiene sollte der Wasservorrat erweitert werden. Wer Haustiere hat, sollte beim Anlegen des Vorrats auch an genügend Wasser für sie denken. Gelagert werden sollte der Notvorrat an einem gut zugänglichen, wärme- und lichtgeschützten Ort.

Zusätzlich hat der Bund über 5.000 öffentliche Trinkwassernotbrunnen und -Quellen in deutschen Großstädten und Ballungsgebieten geschaffen. Diese wurden an leicht zugänglichen und nicht unzumutbar langen Wegen angelegt. Sollte die Trinkwasserversorgung unterbrochen sein, werden sie zur Notversorgung eingesetzt. Die Abgabe erfolgt durch geschulte Einsatzkräfte, die der Bevölkerung das Wasser in Behältern abfüllt. Um mikrobiologischen Belastungen entgegenzuwirken, werden dem Wasser Desinfektionstabletten zugesetzt.

Methode #2 zur Trinkwasserversorgung: Gadgets zur Trinkwasseraufbereitung

Auch Privatpersonen können Wasser aufbereiten und die eigene Trinkwasserversorgung sichern. Das spart den Transport der schweren Wasserbehälter bei Abgabe an Trinkwassernotbrunnen und reduziert den Aufwand für die Einsatzkräfte. Denn: Wer mit einem eigenen Wasservorrat vorsorgt, schützt sich nicht nur selbst. Vielmehr können dadurch Einsatzkräfte ihre Kapazitäten effizient verteilen und sind für den Katastrophenfall schneller einsatzfähig.

Was ist zu tun? Suchen Sie natürliche Wasserquellen wie Flüsse oder Seen auf und sammeln Sie das Wasser in Behältern. Auch wenn das Wasser klar erscheint: Es kann mit Bakterien, Protozoen – das sind einzellige im Süßwasser lebende Lebewesen – und anderen Krankheitserregern kontaminiert sein. Diese sind mit bloßem Auge nicht erkennbar, weshalb Sie das Wasser unbedingt mit einem Campingkocher abkochen sollten.

Alternativ kann ein portabler Wasserfilter mit speziell integriertem Filterelement das Wasser direkt bei der Entnahme aufbereiten. Dieser kann bis zu 50.000 Liter Wasser filtern und ist für eine sehr große Personengruppe ausgelegt. Für einen Privathaushalt ist ein kleiner Wasserfilter zur Wasseraufbereitung ausreichend.

Trinkwasserversorgung in Krisenfällen

Methode #3 zur Trinkwasserversorgung: Ein sparsamer Umgang mit Wasser

Insbesondere in Katastrophenlagen und Notsituationen mit Wasserknappheit sollten Maßnahmen getroffen werden, die Wasser sparen und den verfügbaren Vorrat über einen längeren Zeitraum strecken. So lohnen sich schon folgende Handgriffe, mit denen die Trinkwasserversorgung gefördert werden kann:

  • Die Dauer von täglichen Hygiene, wie etwa Duschen, verkürzen.
  • Wer Zugang zu Garten oder Balkon hat: Regenwasser als Nutzwasser auffangen, etwa für Reinigungszwecke oder zur Toilettenspülung.
  • Nicht bei jedem „kleinen Geschäft“ spülen.
  • Während der Katastrophenlage auf das Bewässern von Garten und Pflanzen verzichten.
  • Solange wie möglich das Waschen von Kleidung umgehen.

Zusätzlich empfehlen wir ebenso diese kleinen Maßnahmen, die während Katastrophenlagen Wasser sparen – und im normalen Alltag auch den Geldbeutel schonen:

  • Beim Einseifen und Zähneputzen den Wasserhahn ausschalten.
  • Wenn möglich, das ECO-Programm beim Waschen in der Waschmaschine wählen und dadurch weniger Wasser und Strom verbrauchen.
  • Duschen anstatt Baden, dabei auf einen Sparduschkopf setzen, der die Durchflussmenge des Wassers um bis zu 50 Prozent reduziert.

Gadgets für die Trinkwasserversorgung im Überblick:

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inventied besteht aus einem Team aus Katastrophenschutzexperten, die sich ehrenamtlich im Technischen Hilfswerk (THW) engagieren. Bei unseren Einsätzen bauen wir umfassendes Wissen gegen Krisenfälle auf: von Hochwasserschutz bis hin zur Trinkwasserversorgung in Krisenfällen. Erfahren Sie mehr zu uns.

Wir möchten unser Wissen über den Katastrophenschutz mit Ihnen teilen. Was interessiert Sie neben der Trinkwasserversorgung noch? Schreiben Sie uns an info@inventied.de.

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Autor: Markus Weidmann

CTO bei inventied

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