Als ein defektes Stromaggregat im THW-Ortsverband im Hunsrück ausgetauscht werden musste, stand der Helferverein vor einem nahezu unmöglichen Spendenziel: 15.000 Euro in sechs Monaten. Dank eines cleveren Mixes aus Dorfveranstaltungen, direkter Ansprache und einer lokalen Spendenkampagne gelang das Unmögliche – sogar schneller als geplant. Ein Beispiel, das Mut macht.

Gerade in ländlichen Regionen ist es für THW-Helfervereine oft besonders herausfordernd, stabile Finanzierungsquellen aufzubauen. Der demografische Wandel, begrenzte Unternehmensdichte und fehlender digitaler Zugang bremsen nicht nur den Nachwuchs, sondern auch das klassische Spendenaufkommen. Gleichzeitig steckt in diesen Strukturen enormes Potenzial: eine enge Gemeinschaft, persönliche Netzwerke und ausgeprägte regionale Identifikation.

In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie effektives Fundraising im THW-Ortsverband im ländlichen Raum nicht nur möglich, sondern nachhaltig planbar ist – mit konkreten Strategien, echten Beispielen und einem kostenlosen Werkzeugkasten: dem Spendenguide.

Ob Sie für spezielle Ausrüstung sammeln, neue Mitglieder gewinnen oder langfristige Partnerschaften aufbauen möchten: So gelingt Förderarbeit mit System und Herz.

Was sollten Sie als Erstes wissen?

  • Geringere Spendenkraft ist nicht das Aus: Lokale Verbundenheit, persönliche Kontakte und kreative Events gleichen strukturelle Schwächen erfolgreich aus – besonders auf dem Land.
  • Gute Öffentlichkeitsarbeit zahlt sich aus: Wer sichtbar ist, wird unterstützt. Lokale Medien, Social Media und echte Geschichten von Helfer:innen schaffen Nähe und Vertrauen.
  • Mit dem Spendenguide schneller zur Förderung: Der kostenlose Guide bietet Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Vorlagen, Tipps und Praxisbeispiele – ideal für die schnelle Umsetzung im Ortsverband.

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Welche Herausforderungen bestehen beim Fundraising im THW-Ortsverband im ländlichen Raum?

Ländliche Regionen bieten viele Vorteile – aber auch spezifische Hürden, die das Fundraising erschweren. Helfervereine von THW-Ortsverbänden kämpfen oft mit einem begrenzten Spenderkreis, bürokratischen Hürden und fehlenden Ressourcen für moderne Öffentlichkeitsarbeit. Diese Ausgangslage zu kennen, ist der erste Schritt zur Lösung.

Demografischer Wandel bedeutet, dass junge Menschen abwandern und ältere weniger digitale Kanäle nutzen – das erschwert nicht nur Online-Spendenkampagnen, sondern lässt auch das Engagementpotenzial schrumpfen. Fehlende Nachwuchskräfte im THW schwächen zudem das soziale Netzwerk, das beim Fundraising entscheidend sein kann.

Finanzielle Engpässe betreffen nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen. In ländlichen Regionen gibt es weniger Sponsoren mit Kapital, Sponsoring findet oft in kleinen Beträgen statt – etwa Unterstützungsbeiträge von regionalen Einzelhändlern. Dazu kommt Konkurrenz durch andere lokale Akteure wie Sport-, Kultur- oder Feuerwehrfördervereine. Nicht jeder Euro ist gleichzeitig für alle da.

Mediale Sichtbarkeit ist begrenzt: Während städtische Projekte durch Reichweite auf sozialen Medien oder in großen Zeitungen profitieren, sind ländliche THW-Ortsverbände auf lokale Zeitungsartikel, Gemeindebriefe oder persönliche Netzwerke angewiesen – Aufwand, der oft unterschätzt und selten systematisch betrieben wird.

Komplexe Förderanträge brauchen Zeit, rechtliches Wissen und häufig die Unterstützung von sachkundigen Ehrenamtlichen – eine Belastung, wenn der Helferverein personell knapp aufgestellt ist. Auch die Beantragung von Fördergeldern über Landes- oder Bundesvereinigungen erfordert Erfahrung und frühzeitige Planung. Wichtig: In der Regel decken Fördermittel nicht 100 % der Kosten, weshalb ein Eigenanteil durch Spendengelder notwendig ist.

Online-Fundraising ist noch selten Routine. Viele Ortsverbände haben weder Website noch Vereins-Newsletter, Facebook- und Instagram-Auftritte sind selten regelmäßig gepflegt. Dort, wo digitale Kompetenz fehlt, bleiben auch Reichweite und Kampagnendesign oft hinter ihren Möglichkeiten zurück.

Praxisbeispiel:
Der THW-Ortsverband Dülmen sammelte über eine über mehrere Monate laufende Crowdfunding-Kampagne auf betterplace.org rund 12.000 Euro für den Ausbau seines Einsatzanhängers mit dem Vario-Load-Rescue. Das Projekt lebte von persönlichen Spendenaufrufen und einer transparenten Kommunikation.

Welche Chancen bietet der ländliche Raum für erfolgreiche Spendenprojekte?

Trotz – oder gerade wegen – knapper finanzieller und personeller Ressourcen haben viele Helfervereine im ländlichen Raum Vorteile, die sich urbane Regionen oft nur durch hohe Investitionen erarbeiten können: Nähe zur Bevölkerung, gewachsene Bindungen und hohe Identifikation mit dem THW als lokale Institution.

Starke lokale Vernetzung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Viele Vereinsmitglieder kennen Entscheidungsträger in Betrieben oder der Kommunalpolitik – das erleichtert die direkte Ansprache und den Zugang zu Ressourcen.

Engagierte Gemeinschaft: In Dörfern und Kleinstädten helfen viele gerne mit, wenn der Helferverein ruft. Kuchenverkauf, Bratwurststand beim Dorffest oder ein Spendenlauf – fast jede Initiative findet Unterstützung in der Nachbarschaft.

Veranstaltungen mit lokaler Strahlkraft können auch mit bescheidenen Mitteln große Effekte erzielen. Ein Technik-Tag, bei dem Kinder Fahrzeuge ausprobieren dürfen, oder ein Tag der offenen Tür mit Vorführungen am Abend kann hunderte Besucher anlocken und langfristig für finanzielle Unterstützung sorgen.

Kooperationen mit regionalen Betrieben führen nicht nur zu Sachspenden, sondern fördern auch nachhaltige Partnerschaften. Betriebe aus der Landwirtschaft, Bauwirtschaft oder dem Einzelhandel sind potenzielle Unterstützer – wenn sie sinnvoll eingebunden und wertgeschätzt werden.

Gezielte Öffentlichkeitsarbeit, z. B. über lokale Zeitungen oder Social Media-Kanäle, verstärkt das Vertrauen der Bevölkerung. Dabei helfen authentische Geschichten von Helfer:innen und Einsätzen vor Ort sichtbar zu machen, wie wertvoll Ihre Arbeit ist.

Welche Fundraising-Strategien sind besonders wirkungsvoll?

Ob Aktion, Spende oder Kampagne – es kommt auf die richtige Mischung an. Viele THW-Helfervereine kombinieren klassische Mittelakquise mit neuen Wegen. So entstehen flexibel planbare Projekte und nachhaltige Strukturen.

Direkte persönliche Ansprache bleibt nach wie vor der wirkungsvollste Hebel. Ob beim Grillabend im Ort, über ein Anschreiben der Bürgermeisterin oder durch aktive Fürsprecher – Menschen spenden, wenn sie sich persönlich angesprochen fühlen. Sogenannte „Förderkreise“ mit lokal bekannten Unterstützern haben sich oft bewährt.

Kreative Veranstaltungen machen das THW erlebbar und binden Spender langfristig. Beispiele sind:

  • Technik-Abende für Schüler:innen mit Mitmachstationen
  • Benefizkonzert lokaler Musikvereine zugunsten des Ortsverbands
  • Spendenläufe, bei denen Firmen Beträge pro Runde spenden

Patenschaftsmodelle lassen sich emotional kommunizieren: „Werden Sie Symbol-Pate für unseren neuen Rettungssatz“ – der Betrag kann dabei auch überschaubar sein. Wichtig: Den Bezug zur Anwendung vor Ort zeigen.

Unternehmenskooperationen gelingen oft über persönliche Beziehungen. Bieten Sie Firmen etwas zurück: Einladung zur Einweihung, Erwähnung im Jahresbericht, Teilnahme am Helfer-Fest. Aber beachten Sie: Logos auf Einsatzfahrzeugen sind nur sehr eingeschränkt erlaubt. Klären Sie vorab mit dem Regionalbereich oder Ortsverband, was sinnvoll ist.

Fördermittel & Zuschüsse spielen ebenfalls eine zentrale Rolle. Diese kommen z. B. von Lotteriegemeinschaften, der Stiftung Technisches Hilfswerk oder lokalen Stiftungen wie von Sparkassen oder Volksbanken. Wichtig: Fördermittel decken in der Regel nicht die Gesamtkosten – der notwendige Eigenanteil kann durch Spenden über den Helferverein eingeworben werden.

Digitales Fundraising wie Crowdfunding oder Online-Direktspenden sind hilfreich, um auch jüngere Zielgruppen zu erreichen. Besonders, wenn Sie technische Innovation wie den Vario-Load-Customize oder eine neue Beladung für Einsatzfahrzeuge kommunizieren – kurze Videos, Vorher-Nachher-Bilder oder Live-Streams sind wirkungsvoll.

Nachwuchs- und Mitgliedergewinnung gehört zur Fundraising-Strategie. Denn wer mitarbeitet, spendet meist auch. Familienfreundliche Strukturen (z. B. betreute Kinderstationen bei Veranstaltungen oder mobile Toilettensysteme wie die easyToilet) schaffen Entlastung und laden zum Mitmachen ein.

Tipp:
Vor allem beim Tag der offenen Tür lohnt sich Equipment, das Barrieren abbaut. Eine Explorer Rollwagenrampe erleichtert das Mitnehmen von Rollwagen oder das Überwinden von Bordsteinkanten – wichtig für Besuchende mit Rollator oder Rollstuhl.

Wie funktioniert medienwirksame Öffentlichkeitsarbeit im ländlichen Raum?

Richtig eingesetzt, ist Öffentlichkeitsarbeit kein Selbstzweck – sondern Motor für Vertrauen, Spendenbereitschaft und Gemeinschaft. Wer sichtbar ist, wird leichter unterstützt.

Lokale Medien sind zentrale Multiplikatoren. Veröffentlichen Sie regelmäßig Pressemitteilungen zu Aktionen, informieren Sie Redaktionen frühzeitig über Veranstaltungstermine, versenden Sie Einladungen. Auch kleinere Erfolge oder besondere Spendenübergaben sind berichtenswert – vor allem mit gutem Bildmaterial.

Social Media funktioniert am besten durch Kontinuität. Setzen Sie auf einfache Formate wie kurze Videos („1 Minute mit…“, Einblick in eine Übung), Infografiken („Was kostet ein Stromerzeuger?“) oder Stimmungsbilder vom letzten Einsatz. Authentizität schlägt Professionalität!

Storytelling schafft Nähe: Erzählen Sie von den Menschen hinter den Geräten. Warum engagieren sich Ihre Helfer:innen? Wie hat eine Spende konkret geholfen? „Danke“-Posts mit Foto und kurzer Geschichte stärken Bindung – und machen Lust auf mehr Engagement.

Transparenz ist ein Vertrauensfaktor: Zeigen Sie, wie Geld eingesetzt wird. Eine regelmäßig aktualisierte Spendentafel, jährliche Projektziele oder öffentlich einsehbare Beschaffungsberichte schaffen Vertrauen und regen weitere Spenden an.

Praxisbeispiel:
Ein Helferverein veröffentlichte auf seiner Website eine Visualisierung: „Wir sparen für einen Vario-Load-Customize – 74 % sind geschafft“. Das Ergebnis: Mehr Spenden aus der Nachbarschaft und zwei neue Fördermitglieder innerhalb eines Monats.

Was bietet der Spendenguide dem Helferverein konkret?

Fundraising im THW-Ortsverband ist kein Selbstläufer – aber machbar. Der Spendenguide führt systematisch durch alle relevanten Schritte: Von der Bedarfsermittlung über die Spenderanalyse bis zur Öffentlichkeitsarbeit.

Mit Vorlagen für Spendenbriefe, Musteranträgen für Fördermittel und Checklisten für Veranstaltungen hilft der Guide, häufige Fehler zu vermeiden. Er erklärt die rechtliche Rolle des Helfervereins bei Spendenannahme und Sponsoring, gibt Tipps zum Crowdfunding und zeigt erfolgreiche Beispiele aus der Praxis.

Er richtet sich explizit nicht nur an Vorstandsvorsitzende, sondern an alle Engagierten im Helferverein, die ihre Projekte umsetzen wollen – einfach, rechtssicher und effektiv.

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Was bleibt hängen – und wie geht es jetzt weiter?

Fundraising im THW-Ortsverband im ländlichen Raum ist kein leichtes Unterfangen – aber mit dem richtigen Wissen und Werkzeug gut umsetzbar. Auch wenn weniger Spender, Behördenhürden oder fehlende digitale Strukturen oft den ersten Eindruck prägen, zeigt die Praxis: Engagement, Gemeinschaft und Vertrauen bilden eine stabile Basis für nachhaltige Förderung.

Besonders erfolgreich sind Ansätze, die mehrere Bausteine kombinieren: Persönliche Ansprache, kreative Veranstaltungen, digitale Kommunikation und gezielte Förderanfragen. Wer dabei systematisch vorgeht und regelmäßig sichtbar bleibt, schafft nicht nur finanzielle Entlastung, sondern stärkt auch die lokale Verbundenheit mit dem eigenen Ortsverband.

Ein wichtiger Hebel ist der Spendenguide: Er gibt praktische Schritt-für-Schritt-Hilfestellung – von Musteranträgen über Spendenaufrufe bis zu rechtlichen Grundlagen. Egal ob neu im Vorstand, erfahrenes Mitglied oder externe Unterstützerin: Dieser Werkzeugkasten hilft, Aufwand zu reduzieren und Wirkung zu erhöhen.

Praxis-Tipp:
Starten Sie mit einem kleinen Projekt – etwa einer lokalen Aktion mit Spendenbox oder einem digitalen Aushang in der Gemeindeverwaltung. Erste Erfolge motivieren, machen Mut und schaffen Vertrauen für größere Vorhaben.

Damit Engagement zählen kann, braucht es gezielte Unterstützung. Holen Sie sich jetzt das richtige Werkzeug für Ihre Förderarbeit – und machen Sie den nächsten Schritt mit System.

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Quellen:

  • Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW): www.thw.de
  • Deutscher Spendenrat: www.spendenrat.de
  • Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) – Land und Ehrenamt: www.bpb.de
  • Initiative Zivilgesellschaft in ländlichen Räumen (BMEL): www.bmel.de
  • Studie „Ehrenamt im ländlichen Raum“ – Thünen-Institut: www.thuenen.de

Nach folgenden Begriffen wird auch oft gesucht:

THW Fundraising, Spendenguide THW, Helferverein Spenden, Fundraising ländlicher Raum, Fördermittel THW

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